Musik des französischen Spätromantikers Gabriel Fauré, der eine ganz eigene Lesart auf die Zeit des „Fin de siècle“ entwarf, indem er den hymnisch-pompösen Klangwelten vieler Zeitgenossen eine intime, zarte, melancholische und äußerst farbige Deutung an die Seite stellte. Sie hören je zwei Werke aus seiner frühen Schaffensperiode sowie zwei Werke aus seiner späten Zeit, unter anderem die „Cantique de Jean Racine“, die der spätbarocke Dichter als Umdichtung des ambrosianischen Lobgesangs schuf. Ein Kleinod, das Fauré schon in Jugendzeiten einen Kompositionspreis einbrachte.
Und dann kommt, vermutlich als niedersächsische Erstaufführung (derzeit sind keine Aufführungen in den letzten 20 Jahren nachweisbar) eine Rarität ins Programm: „Les Djinns“ nach einer Ballade des bedeutsamen Nationaldichters Victor Hugo (Les Miserables, Der Glöckner von Notre-Dame). Ein Werk, das der Schauer- und Gruselromantik im Stile Edgar Allen Poes oder der „Wolfsschluchtszene“ aus dem „Freischütz“ nahesteht.
Als drittes, säkulares Werk erklingt die berühmte „Pavane“ in neuem Klanggewand aus der Feder von Thomas Honickel für Chor und Instrumente. Auch in diesem Programm wird wieder jungen Interpreten eine Auftrittsgelegenheit geboten: die blutjunge Elsa Eberhardt wird zwei entzückende Werke für Querflöte von Fauré interpretieren, auf die wir gespannt sein dürfen. An ihrer Seite Ida Grotke und Michal Hoffmeyer von den „Young Voices Soloists“, die Ihnen aus vielen Auftritten der vergangenen Saisons bestens geläufig sind. Hauptwerk des Abends aber ist das „Requiem“ op. 48, welches Fauré für seine Eltern schrieb. Ein Werk mit feinsten melodischen Verästelungen und zartesten Farben, mit Anleihen aus der mittelalterlichen Gregorianik und gleißenden Harmonien. Ein Werk, das die versöhnlichen und verheißungsvollen Textteile der Totenmesse in den verdienten Mittelpunkt rückt. Lassen Sie sich in diese außergewöhnliche Stimmungswelt der französischen Spätromantik, die an manchen Stellen die Klangwelt des Impressionismus berührt, versetzen; genießen Sie Momente der Kontemplation und innerer Ruhe, die weiten Teilen dieser Programmatik innewohnt.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung und Ihren Besuch! Im Namen aller Ausführenden grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Honickel.