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16. August 2024

Ein Sommernachtstraum

Mitten in der hohen Sommerzeit möchten wir Sie einladen, uns mit stimmungsvoller, der Jahreszeit angemessener Musik in eine musikalische Sommernacht zu folgen. Ähnlich der Mendelssohnschen Komposition zum „Sommernachtstraum“ sollen unsere Gesänge und Klänge Sie in ferne und exotische, traumhafte und unerhörte Welten entführen.

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Fast möchte man bei unserer Programmierung für diese sommerlichen Chorkonzerte von einer kleinen musikalischen Weltreise sprechen; denn wir werden neben europäischen Kompositionen auch solche aufführen, die eben die musikalischen Welten ferner Länder berühren.

Gustav Holst hat sich in seinem vergleichsweise kurzen Leben, in dem er aber äußerst produktiv war (als Lehrer, Dirigent und Komponist), neben seiner berühmten Liebe zur Astronomie, der seine populären „Planeten“ entsprangen (1914-16), vor allem auch der indischen Mystik und den hinduistischen Glaubenswelten gewidmet.
Aus dieser Beschäftigung entstanden zahlreiche Zyklen, die sich um die „Rig Veda“, die ältesten und wichtigsten Schriften des Hinduismus, drehen. Die in diesem Textkonvolut zentral verankerten Hymnen über vedische Gottheiten sind weit über 1000 Jahre alt. Holst hat diese Hymnen aus dem Vedischen ins Englische übersetzt und hat mit traumhaft schönen Kompositionen für vierstimmigen Frauenchor und Klavier den Hauptgottheiten des Feuers, des Wassers, der Morgenröte, der Sonne, des Windes und des Sturmes zu klingendem Ruhm verholfen.
Von Ferne meint man die Genesis des Alten Testamentes ebenso zu hören wie den Sonnengesang des Franz von Assisi. Ein sinfonisches Lob der Schöpfung!

Sir Edward Elgars weltliche Chormusik steht dem Oeuvre seiner Sakralkunst keineswegs nach. In der Tradition alter Renaissance-Madrigale und Chansons aus der Tudorzeit entwickelt er kleine, zarte und einnehmende Chorstücke, die die identischen Themen behandeln, welche schon John Dowland, Thomas Tallis und später Henry Purcell in Musik fassten: Liebe, Leid, Natur, Freude, Sehnsucht.
Seine Musik ist geprägt von den harmonischen Errungenschaften der Spätromantik und vom Reisefieber weltoffener und weit interessierter Menschen, die ferne Länder aufsuchten, um sich neue Impulse für das eigene Schaffen zu erwerben.
Unsere sommerliche Auswahl enthält neben dem Liebeslied „O, happy eyes“ und der berühmten „Spanish Serenade“ auch das wehmütig-melancholische achtstimmige Chorlied „My love dwelth in a northern land“; sehr passend für unsere Region!

John Rutter, der zu den am häufigsten aufgeführten zeitgenössischen Chorkomponisten gehört, hat eine besondere Lesart der Tonalität gefunden, die populäre und Jazzelemente einbindet, die der Tradition, zumal der britischen, einen hohen Stellenwert einräumt, die aber auch den Blick weitet zu Kulturen außerhalb des eigenen Wirkungskreises.
Neben einiger seiner optimistischen und mutmachenden Chorwerke, die man mit dem Titel eines der Sätze „All things bright and beautiful“ überschreiben möchte, ist das Hauptwerk unseres Konzertes die Vertonung der Totenmesse, des Requiem-Textes. Seine Komposition, die man getrost „American Requiem“ titulieren mag, wurde 1985 in New York uraufgeführt, kurze Zeit später kam sie nach Europa und 1990 in Deutschland zur Erstaufführung.
Das Werk integriert neben Kompositionstechniken, die ins Freitonale führen, auch Anklänge an typisch amerikanische Formen musikalischer Frömmigkeit: die Spirituals. In diesem Duktus sind zwei Psalmvertonungen (Ps. 21 und 130) musikalisch gedeutet, die von großer Eindringlichkeit sind.
Solistisches und Chorisches finden in diesem Werk brillant zusammen, wobei die zusätzlichen instrumentalen Farben von Querflöte, Oboe und Klavieren die Wirkung des Ganzen noch steigern. Es ist eine Komposition des Totengedenkens mit hoher Glaubensgewissheit und positiver Kraft, der man sich nicht entziehen kann und die eher ein hymnisches Lob auf das Leben singt als den Tod zu beklagen. Absolut hörenswert! John Rutter schrieb es ziemlich genau in der Mitte seines Lebens. Im kommenden Jahr wird der britische Meister der Chormusik 80 Jahre.

Ein Mix aus talentierten Junginstrumentalistinnen und zwei Profi-Pianisten des Oldenburgischen Staatstheaters werden die anspruchsvollen instrumentalen Aufgaben übernehmen. Sie werden auch rein Instrumentales beisteuern, was der Idee einer Klingenden Sommernacht ein träumerisches Attribut verleihen wird. Romantische Musik für Querflöte, Oboe, Klarinette und Klaviere flankiert dann unsere Konzertauswahl. Die genauen Werke und ihre Interpreten geben wir in Kürze auf unserer Homepage bekannt.

Das mittlerweile 40köpfige KlangEnsemble Oldenburg hat sich in den letzten Jahren einen klangvollen Namen im Reigen der nicht wenigen Chorensembles in Oldenburg erworben.
Mit außergewöhnlichen Programmierungen bis hin zu Erstaufführungen und der Präsentation eher seltener Werke a cappella oder mit kleinen instrumentalen Besetzungen konnte der Chor eine treue und große Hörerschaft gewinnen und eine Nische besetzen, in welcher stets neue Facetten interessanter Chormusik offeriert werden.

Unsere Konzerte bieten wir wie stets bei freiem Eintritt an; wir erbitten aber gleichzeitig eine großherzige Spende am Ausgang für unsere umfangreichen und intensiven Aufwendungen. Hier haben wir einen Richtwert angegeben, den wir für angemessen halten.
Eine Anmeldung per Mail ist wegen des begrenzten Platzangebotes unbedingt vonnöten. Angemeldete erhalten in der Konzertwoche das Programmheft per Mail und am Konzerttag als Ausdruck.
Fühlen Sie alle sich herzlich eingeladen, diese seltene Programmierung und seine Interpreten kennenzulernen!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Im Namen aller Beteiligten grüßt Sie herzlich Ihr
Thomas Honickel
(künstlerischer Leiter und Kapellmeister i.R.)

Flyer zum Chorkonzert "Ein Sommernachtstraum"

Unser Projekt zum Film-Epos Herr der Ringe schreitet enorm voran.
Weite Teile meiner oratorischen Version sind nun schon erstmals geprobt, weitere werden folgen.
Das Instrumentalensemble mit Streichern, Holz- und Blechbläsern, Schlagwerk und zwei Tastenspielern an drei Instrumenten steht nun auch nahezu fest; die Orchestrierung des abendfüllenden Werkes, das ich ein oratorisches Hörspiel genannt habe, steht kurz vor dem Abschluss.
Verfolgen Sie gerne unsere Arbeit an diesem außergewöhnlichen Projekt auf unserer Homepage mit:
Lord of the Rings – Das oratorische Abenteuer 2025 | Thomas Honickel (thomas-honickel.de)
Das gesamte Unternehmen wird im September 2025 anlässlich unseres Jubiläums 10 Jahre KlangEnsemble Oldenburg an drei Konzertabenden zur Aufführung gelangen.
Alle weiteren Informationen zu den musikalischen Angeboten der kommenden Saison 24/25 gibt es hier:
2024 / 2025 Konzerte im Norden | Thomas Honickel (thomas-honickel.de)