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12. Februar 2024

Schweigen für Frieden

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“

Ausgesprochen wurde dieser Satz vor über 75 Jahren in Amsterdam bei der Gründungsversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Diese Kirchenversammlung votierte für die grundsätzliche Ablehnung des Krieges. Diesen Satz wollen wir erinnern.

 

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Wir dürfen uns nicht an Kriege gewöhnen. Wenn man sie vom Ende her anschaut, sind sie immer eine Katastrophe. Denn Krieg ist immer Verletzung der Menschenwürde, bedeutet immer Tod, Zerstörung, Brutalität, Verbrechen, Mord und über Generationen hinweg wirkende Traumatisierung von Menschen und Völkern.

Krieg ist immer Schiffbruch aller guten Dinge. Krieg wird immer wieder neu aus Krieg gesät, Rache verursacht wieder Rache. Diesen Teufelskreis gilt es zu unterbrechen. Wir rufen die politisch Verantwortlichen und die Kirchenleitungen auf, angesichts der aktuellen Kriegssituationen an vielen Orten unserer Erde Verhandlungen, Diplomatie und Friedensinitiativen mit aller Kraft und Energie immer wieder neu anzustoßen. Es muss darum gehen, einen gerechten Frieden zu gewinnen, nicht den Krieg.

Zum Potential des Christentums gehört es, einen zentralen Gedanken wachzuhalten: Alle Menschen sind miteinander verbunden und Geschwister. Die Geschwisterlichkeit ist das neue Ziel der Menschheit, auf das wir hinarbeiten müssen; sie ist die Aufgabe unseres Jahrhunderts.

Wer Frieden stiften will, muss aufhören, den anderen als ein Übel anzusehen, das zu beseitigen ist. Es fällt nicht leicht, im anderen einen Menschen zu sehen, der zu achten und zu lieben ist; doch ist eben dies notwendig, wenn man Frieden stiften möchte, wenn man Geschwisterlichkeit will.

Die Bibel berichtet, dass Noah die Taube ausschickte und sie erst beim zweiten Mal zurückkam mit einem Olivenzweig, dem Hoffnungszeichen für einen Neubeginn. Noch bringt die Taube keinen Olivenzweig. Wir hoffen darauf - und lassen uns nicht entmutigen.

Gerechten Frieden zu stiften, bleibt unsere Aufgabe.

Es ist „Fünf vor Zwölf“.

Wir rufen dazu auf, sich samstags, 5vor12 bis 12:15 Uhr
- schweigend und einen Kreis bildend - 
auf den Schlossplatz Oldenburg zu stellen 
und in Gedanken an die Seite der Opfer.

Konkret: Wir wollen am 24.02., dem 2. Jahrestag des Beginns des Angriffskrieges auf die Ukraine, und den folgenden Samstagen an all die Menschen denken, die weltweit in Kriegen um ihr Leben fürchten und um ihre Freiheit. Wir wollen uns nicht von unserer Fassungslosigkeit und unserem Entsetzen gegenüber der zunehmenden kriegerischen Gewalt lähmen lassen.

Eine Initiative der katholischen Kirchengemeinden
St. Marien, St. Josef, St. Willehad und des Forums St. Peter
sowie der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Oldenburg