St. Marien Oldenburg Katholische Kirche in Oldenburg

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28. September 2023

Nachbericht zum Chorkonzert am 24.090.2023

Beeindruckendes Chorkonzert des KlangEnsemble Oldenburg

Längst ist das KlangEnsemble Oldenburg in der Huntestadt kein Geheimtipp mehr. Die Pfarrkirche St. Marien war bis auf den letzten Platz besetzt. Der Chor lud zu einem frühherbstlichen Konzert ein...

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KlangEnsemble Oldenburg

Geboten wurden durchweg Werke des französischen Spätromantikers Gabriel Fauré; manches in unseren Breiten völlig unbekannt. Pfarrer Michael Bohne schuf mit nachdrücklichen Worten bei seiner Begrüßung die angemessene Atmosphäre für einen intensiven Chorabend.
Die Chorballade „Les Djinns“ (Die Geister) nach Victor Hugo mit dramaturgisch packendem Aufbau und mitreißenden Melodien und Harmonien steigerte sich in der Deutung durch den Chor zu einer bedrohlicher Klangkulisse, um dann nach dem Entschwinden der nächtlichen Geister im Nichts zu verebben. Dabei war die Pianistin des Staatstheaters Akiko Kapeller virtuos gestaltende Partnerin des Chores, immer aufmerksam mitatmend und mit starkem Zugriff für hymnische Passagen.
Die Jungflötistin Elsa Eberhardt wusste mit zwei Kompositionen aus „Pelleas et Melisande“ mit schon warmem und klangschönem Ton für sich einzunehmen. Zurecht starker Beifall für diese Leistung!
Neben zwei bekannten Chorkompositionen, „Cantique de Racine“ und „Pavane“, die vom Chor mit reicher dynamischer Palette und weicher Tongebung vorgetragen wurden, stand als Hauptwerk des Konzertes die „Messe de Requiem“ im Zentrum der Programmierung.
Mit Begleitung durch zwei Klaviere und Orgel wurde das siebenteilige Werk in einer für das Auditorium intensiven, facettenreichen Interpretation geboten. Vom tastenden Beginn des „Kyrie“ über das hymnische „Sanctus“ bis zum überirdisch schönen „In Paradisum“ zog sich ein weiter, überzeugender Bogen, den die knapp 30 Sängerinnen und Sänger souverän und stets intonationssauber, klangschön und rhythmisch prägnant ablieferten.
Der junge Michal Hoffmeyer (Köln) gestaltete die Baritonpartie mit schon großer gestalterischer und stimmlicher Reife, ruhig, besonnen und mit warmem, großem Ton.
Vier Solistinnen aus den eigenen Reihen sangen (als Ersatz für eine ausgefallene Solistin) mit größtmöglicher Homogenität, klar im Ton und, dem Stück angemessen, schlicht in der Gestaltung.
Thomas Honickel war ein stets präsenter und fordernder Chordirigent, der mit Verve und klarer Gestik seinem Ensemble das Optimale zu entlocken vermochte. Mit teils minimaler Zeichengebung konnte er an zarten Passagen den unbedingten Kontakt zum Chor halten. Besonders beeindruckend der finale Satz „In Paradisum“, der im Nichts verebbte. Langen Momenten der Stille folgte herzlicher, in Teilen enthusiastischer Applaus des Publikums.
Zugegeben wurde die in Niedersachsen erstmals aufgeführte Chorballade „Les Djinns“, dieses Mal in einer Choreographie, die den dramaturgischen Aufbau optisch nachzeichnete.
Dem nicht enden wollenden Beifall gab man nochmals den finalen Satz des Requiems zu, allerdings mit dem Wunsch, danach den Kirchenraum in Stille zu verlassen. Das glückte auch durch den Kunstgriff, den letzten Akkord des Chores über sehr lange Zeit auszuhalten, um damit das Publikum nach draußen zu geleiten. Ein Erlebnis!