Völlig unerwartet hat mich unser Bischof Ende Januar gebeten, eine neue Pfarrstelle zu übernehmen. Diese Anfrage hat mich vollkommen überraschend getroffen. Gedanken an eine Veränderung hatte ich nicht. Im Gegenteil: Ich fühle mich sehr wohl in Oldenburg und in unserer Pfarrei St. Marien im Stadtnorden. Und so hat es auch fünf Tage und Nächte des Betens, Überlegens und Austausches mit guten Freund*innen und Weggefährten gebraucht, bis ich unserem Bischof eine Antwort übermitteln konnte: Weil ich als Priester mit dem Bischof verbunden bin, möchte ich seinem Wunsch entsprechen. Das Treueversprechen meiner Priesterweihe vor 12 Jahren ist an diesem Punkt meines Lebens nun sehr konkret geworden.
Ich habe von mir aus kein Motiv von St. Marien wegzugehen. Ich bin hier glücklich mit den Menschen und dem Team der Seelsorgenden und der Ehrenamtlichen, die hervorragend die Herausforderungen unserer Gegenwart annehmen und gestalten. Manches ist auf gutem Weg. Vieles bleibt natürlich noch zu tun.

Aber: „Alles hat seine Zeit...“ (Kohelet) Nach 12 Jahren im Oldenburger Land, 9 Jahren in der Stadt Oldenburg und 5 Jahren in der Pfarrei St. Marien heißt es nun  bald für mich: Abschied nehmen...
In diesen Jahren durfte ich vielen Menschen begegnen und Glauben und Leben mit ihnen teilen. Das ist etwas, das bleibt! Und schließlich haben wir auch noch einige Monate gemeinsamer Zeit vor uns.

Meine Verabschiedung soll nach den derzeitigen Überlegungen am Samstag, 3. Oktober stattfinden. Die offizielle Entpflichtung von der Pfarrstelle St. Marien erfolgt dann mit Ablauf dieses Tages.
Die Einführung als neuer Pfarrer der Pfarrei St. Antonius von Padua, die ca. 20.000 Gemeindeglieder zählt, ist für den Ersten Adventssonntag, 29. November 2020 in der St.-Antonius-Basilika in Rheine geplant.
Noch ist es also nicht die Zeit für Abschiedsreden! Es bleibt auch für uns alle gemeinsam in den kommenden Wochen – gerade angesichts der Herausforderungen in der Corona-Krise – noch viel zu tun!
Dennoch möchte ich Sie schon heute – da wir dies in der Lesung der Messfeier gehört haben - mit den Worten aus dem Zweiten Konrintherbrief grüßen, mit denen der Apostel Paulus sich von seiner Gemeinde verabschiedet:
 „Liebe Schwestern, liebe Brüder, freut euch, seid eines Sinnes und lebt in Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Es grüßen euch alle Heiligen. Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Ihr Jan Kröger, Pfr.