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17. März 2020

Bischofswort zum Corona-Virus

In diesen schweren Zeiten und der für uns alle ganz besonders außergewöhnlichen Situation hat sich gestern auch unser Bischof Dr. Felix Genn an die Gläubigen gewandt um uns allen Mut und Zuversicht zuzusprechen und mit uns zu beten...

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"Wir sind alle zu einer großen Solidarität herausgefordert, die bedeutet, dass wir einander Nähe zeigen, indem wir Distanz halten. Das klingt in der Tat paradox, ist aber sehr hilfreich. Verständlicherweise haben viele von Ihnen Ängste. Sie sorgen sich nicht nur um sich selbst, sondern vor allem auch um Eltern, Großeltern, Kranke oder ohnehin Pflegebedürftige. Ich möchte Ihnen versichern: Im Gebet bin ich mit Ihnen allen verbunden."
Mit diesen Worten beginnt die Anspracht von Bischof Dr. Felix Genn, in der er unter anderem auch denen dankt, die in dieser schweren Zeit ganz besonders wichtig für uns sind: Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger und das Personal in Altenheimen. Ebenso unseren Politikerinnen und Politikern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gesundheitsämtern und den Fachleute aus der Wissenschaft. Und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Supermärkten, Bäckereien, im ÖPNV und Apotheken...

Desweiteren weist er auf die Möglichkeiten hin, trotz Schließung unserer Kirchen vor Ort die Gottesdienste, die in den Medien übertragen werden, mitzufeiern: "Wir übertragen jeden Morgen um 8.00 Uhr die Feier der heiligen Messe aus unserem Paulus-Dom im Internet, ebenso um 18.00 Uhr die Eucharistiefeier in der Lamberti-Kirche; auch aus Kevelaer gibt es regelmäßige Gottesdienst-Übertragungen im Internet. Ähnliche Angebote im Internet, Radio und Fernsehen machen weitere Pfarreien in unserem Bistum und andere Bistümer..."

Er beendet das Bischofswort mit einem Gebet, das übernommen wurde vom Trierer Bischof Stephan Ackermann:

Jesus,
unser Gott und Heiland, in einer Zeit der Belastung und der Unsicherheit für die ganze Welt kommen wir zu Dir und bitten Dich:

•    für die Menschen, die mit dem Corona-Virus infiziert wurden und erkrankt sind;

•    für diejenigen, die verunsichert sind und Angst haben;

•    für alle, die im Gesundheitswesen tätig sind und sich mit großem Einsatz um die Kranken kümmern;

•    für die politisch Verantwortlichen in unserem Land und international, die Tag um Tag schwierige Entscheidungen für das Gemeinwohl treffen müssen;

•    für diejenigen, die Verantwortung für Handel und Wirtschaft tragen;

•    für diejenigen, die um ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz bangen;

•    für die Menschen, die Angst haben, nun vergessen zu werden;

•    für uns alle, die wir mit einer solchen Situation noch nie konfrontiert waren.

Herr, steh uns bei mit Deiner Macht, hilf uns, dass Verstand und Herz sich nicht voneinander trennen.

Stärke unter uns den Geist des gegenseitigen Respekts, der Solidarität und der Sorge füreinander.

Hilf, dass wir uns innerlich nicht voneinander entfernen.

Stärke in allen die Fantasie, um Wege zu finden, wie wir miteinander in Kontakt bleiben.

Wenn auch unsere Möglichkeiten eingeschränkt sind, um uns in der konkreten Begegnung als betende Gemeinschaft zu erfahren, so stärke in uns die Gewissheit, dass wir im Gebet durch Dich miteinander verbunden sind.

Wir stehen in der Fastenzeit.

In diesem Jahr werden uns Verzichte auferlegt, die wir uns nicht freiwillig vorgenommen haben und die unsere Lebensgewohnheiten schmerzlich unterbrechen.

Gott, unser Herr, wir bitten Dich: 
Gib, dass auch diese Fastenzeit uns die Gnade schenkt, unseren Glauben zu vertiefen und unser christliches Zeugnis zu erneuern, indem wir die Widrigkeiten und Herausforderungen, die uns begegnen, annehmen und uns mit allen Menschen verstehen als Kinder unseres gemeinsamen Vaters im Himmel. 
Sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.  

 

Das Bischofswort im genauen Wortlaut finden Sie hier: "Bischofswort zum Corona-Virus"